Aus der Ortshistorie



In einer Urkunde aus dem Jahre 1128 wird Bredenborn im Zusammenhang mit der Stiftung des Klosters Marienmünster durch den Schwalenberger Grafen Widukind erstmals erwähnt. Die Ursprünge der Ortschaft liegen aber wohl noch viel weiter zurück. Vermutlich gab es am Bornteich, dem Bredenborn („Brähenburn“ = „Breiter Teich“) seinen Namen zu verdanken hat, schon im siebten oder achten Jahrhundert erste Ansiedlungen. Bis ins 14. Jahrhundert hinein existierten auf der Fläche der heutigen Feldmark Bredenborn dabei vier selbstständige Kleindörfer: Bredenborn, Brockhusen (oder Bruchhausen), Sillwartsen und Hobrexen. Durchsetzen sollte sich letztlich Bredenborn. Denn in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ließ der Abt Hermann von Mengersen die Ortschaft mit Mauern, Wällen und Wassergräben versehen und zu einer „Feste“ ausbauen. Die Knappen Arnold Bose und Heinrich Sesberghusen wurden 1334 zu Bredenborns ersten Burgmännern ernannt. Viele Bewohner der anderen drei Dörfer siedelten nach Bredenborn um, nach und nach verkamen Brockhusen, Sillwartsen und Hobrexen zu Wüstungen oder wuchsen mit der neuen Stadt zusammen. Denn bereits 1330 hatte Bredenborn die Stadtrechte erhalten.

1341 ging die Stadt in den Besitz des Fürstbischofs von Paderborn über. Nach einem rund 180 Jahre lang währenden Intermezzo, in dem die Freiherren von Haxthausen die Stadt und Burg Bredenborn halten, fällt die Ortschaft 1582 ans Paderborner Domkapitel zurück. Und die Verantwortlichen in der Domstadt zeigen sich knapp 70 Jahre später recht spendabel. „Auf gnädiges Belieben und sonderbare Donation eines Hochw. Thumkapitels haben die von Bredenborn diese Kirche zu der Ehre Gottes Ihnen und Ihren Nachkommen zum Seelentroste gebaut“, lautet die Inschrift auf dem Grundstein der ersten Pfarrkirche, die Fürstbischof Theodor Adolf auf Allerheiligen des Jahres 1652 einweihen konnte. Den Großteil der Baukosten musste aber wohl die Bredenborner Gemeinde aufbringen, die sich fortan immerhin selbstständig nennen konnte. Für die seelsorgerische Betreuung waren in den nächsten 172 Jahren allerdings weiterhin die Patres aus dem Kloster Marienmünster zuständig. Erst 1824 erhielt die Gemeinde mit Johannes Kemper ihren ersten eigenen Priester.

Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte der Gemeinde folgte am 15. Mai 1867. Bischof Konrad Martin weihte die neu errichtete Pfarrkirche ein, die 30 Jahre später einen neuen Hochaltar erhielt.

1926 konnten die Bürgerinnen und Bürger Bredenborns die Schwestern der „Mutter vom Heiligen Kreuz“ in ihrer Gemeinde begrüßen. Die Ordensfrauen richteten in der Ortschaft eine Krankenambulanz, einen Kindergarten und eine Nähschule ein. Zehn Jahre später wurde zudem ein großes Schwesternhaus gebaut.

Insgesamt 145 Gefallene und Vermisste hatte die Gemeinde in den beiden Weltkriegen zu beklagen. Anfang April 1945 rückten amerikanische Truppen in Bredenborn ein. Von schweren Kampfhandlungen und größeren Zerstörungen blieb das Dorf aber verschont. Aus Dankbarkeit errichteten die Bredenborner kurz nach Kriegsende die Josephskapelle zu Ehren ihres Schutzpatrons.

Sieben Jahre später feierte die ganze Ortschaft dann das 300-jährige Bestehen ihrer Pfarrgemeinde. Im selben Jahr ertönte außerdem erstmals die neue Kirchenorgel, die die aus dem 18. Jahrhundert stammende Barockorgel ablöste.

Mit Gründung der Stadt Marienmünster am 1. Januar 1970 verlor Bredenborn seinen Status als selbstständige Titularstadt. Heute ist das Dorf mit seinen gut 1.600 Einwohnern die größte Ortschaft in der Stadt Marienmünster. Höhepunkt im Bredenborner Veranstaltungskalender ist dabei das Liborischützenfest, das alljährlich im Wechsel zwischen Alt- und Jungschützenverein Ende Juli ausgerichtet wird.

 
 
 
 
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